& RADIESCHEN-FRAGEBOGEN INTERVIEW
diesmal mit: VERA LÖRKS

Für mich sind Kinder die anspruchsvollste Zielgruppe, aber auch die, die am meisten Begeisterung zeigen
Vera Lörks schreibt Kurzgeschichten – am liebsten aus der Sicht von Gegenständen. Nicht alle, aber viele ihrer Texte richten sich an Kinder.
In unserer Dezember-Ausgabe begibt sie sich auf hohe See und kramt in der Klischeekiste.
Foto: Vera Lörks
© Fotoagentur
Welche Textgattung bevorzugst du?
Ich schreibe am liebsten Kurzgeschichten, weil ich da verschiedene Genres ausprobieren kann. Manchmal werde ich dabei überrascht. Krimis mag ich z.B. gar nicht, aber ein Kurzkrimi, bei dem ein Rasenmähroboter als Detektiv ermittelt, ist einer meiner liebsten Texte überhaupt geworden.
Ansonsten schreibe ich hauptsächlich für Kinder. Für mich sind sie die anspruchsvollste Zielgruppe aber auch die, die am meisten Begeisterung zeigen.
Was hat dich zum Schreiben bewegt?
Ich habe mir schon in der Grundschule gerne Geschichten ausgedacht. Ich hatte dort eine tolle Lehrerin, die mich gefördert hat.
Dann habe ich sehr lange nichts geschrieben, bis ich vor ungefähr sieben Jahren zufällig auf eine online Schreibgruppe gestoßen bin. Das Feedback ist unglaublich wertvoll für mich. Dadurch habe ich mich getraut, Texte zu veröffentlichen.
Gibt es Themen, die dich als Autorin besonders interessieren?
Mich interessieren skurrile Menschen und ich schreibe auch gerne aus der Sicht von Gegenständen, egal ob es ein Koffer, ein Schuh, die Bücher in einer Bücherei oder eine Waschmaschine ist. Diesen Perspektivwechsel finde ich besonders reizvoll.
Gibt es etwas, das dich beim Schreiben besonders inspiriert? Woher kommen deine Ideen?
Die Ideen sind einfach da und hüpfen in meinem Kopf herum. Keine Ahnung, wie sie da rein gekommen sind.
Wo schreibst du am liebsten?
Meistens schreibe ich auf dem Sofa, mit dem Laptop auf dem Schoß und Schokolade oder Keksen neben mir. Oder ansonsten ganz langweilig am Schreibtisch (das ist besser für den Rücken).
Zu welcher Tageszeit schreibst du am liebsten?
Ich schreibe am liebsten morgens, nur klappt das oft nicht. Aber die Tageszeit ist mir nicht so wichtig. Es darf nur nicht zu ruhig sein, ich brauche immer ein Hintergrundrauschen.
Was tust du, um eine Schreibblockade zu lösen?
Ich bin auf andere Weise kreativ und greife zum Beispiel zu Malstiften und Papier. Dabei kommen mir die besten Ideen. Oder ich kaufe mir ein schönes neues Notizbuch. Das hilft immer.
Was liest du gerade?
Ork au Chocolat von Julia Nachtigall. Fantasy und Schokolade – eine perfekte Mischung.
Welches Buch sollte deiner Meinung nach jede:r lesen?
“Was man von hier aus sehen kann” von Mariana Leky. Mich hat selten ein Buch so berührt und so zum Lachen gebracht.
Was schätzt du besonders an &Radieschen?
Es gefällt mir, dass hier alle Autorinnen und Autoren eine Chance bekommen, auch völlig unbekannte. Eine meiner ersten Geschichten habe ich hier veröffentlicht. Außerdem bin ich immer wieder begeistert von den Bildern der Künstlerinnen und Künstler zu den Texten.
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mehr über Vera Lörks:
Ein verliebter Rasenmähroboter, ein Gespenst mit Sehnsucht nach der Schweiz, eine gelangweilte Küchenmaschine und ein Wikinger, der auf einem Kreuzfahrtschiff gefangen gehalten wird – das sind die Figuren, die die Geschichten von Vera Lörks bevölkern. Die 1986 geborene Autorin und Lektorin lebt am Niederrhein und hat zahlreiche Bücher und Geschichten veröffentlicht.
Mehr unter veraloerks.wordpress.com

Eine Kurzgeschichte von Vera Lörks findet man in unserer neuen Ausgabe mit dem Titel “Wind & Wetter”.
