& RADIESCHEN-FRAGEBOGEN INTERVIEW
diesmal mit: Sabrina Unger

“Ich bin zum Schreiben gekommen, weil ich es am Anfang gar nicht konnte – meine Rechtschreibung war katastrophal.”
Sabrina Unger schreibt am liebsten gesellschaftskritische Texte mit einem melancholischen Ton.
In unserer aktuellen Ausgabe wurde ihre Kurzgeschichte “Was gute Kinder tun” veröffentlicht.
Foto: Sabrina Unger
© privat
Welche Textgattung bevorzugst du?
Ich schreibe am liebsten Kurzgeschichten, die aber oft auch ein bisschen lyrisch klingen. Außerdem lese ich vor allem Romane, mag aber auch Poesie sehr gerne.
Was hat dich zum Schreiben bewegt?
Ich bin zum Schreiben gekommen, weil ich es am Anfang gar nicht konnte – meine Rechtschreibung war katastrophal. Meine Lehrerin meinte damals, ich müsse mehr üben, um meine Abschlussprüfung bestehen zu können. Damals war ich sechzehn Jahre alt. Dass daraus meine liebste Art mich auszudrücken wird, hätte ich selbst nie gedacht.
Gibt es Themen, die dich als Autorin besonders interessieren?
Ich mag melancholische Themen, das ist ganz oft die Grundstimmung in meinen Geschichten und in denen, die ich lese. Aber auch gesellschaftskritische Texte sprechen mich sehr an.
Gibt es etwas, das dich beim Schreiben besonders inspiriert? Woher kommen deine Ideen?
Die meisten meiner Ideen haben alltägliche Situationen zum Vorbild. Manchmal ist es ein Gedankengang, ein Zeile in einem Song, ein Gespräch mit einem Freund oder eine Beobachtung, die mich inspirieren. Ich mag es, aus kleinen Dingen Geschichten zu zaubern.
Wo schreibst du am liebsten?
Am liebsten schreibe ich mit einem sehr guten Freund gemeinsam in der Bibliothek. Wann immer es die Zeit zulässt, sitzen wir zusammen, arbeiten an unseren Werken und tauschen uns dazu aus.
Zu welcher Tageszeit schreibst du am liebsten?
Am liebsten schreibe ich direkt morgens, wenn der Tag noch nicht richtig angefangen hat. Oft schaffe ich es aber erst nachmittags nach der Arbeit, mit dem Schreiben zu starten.
Was tust du, um eine Schreibblockade zu lösen?
Einfach anfangen, ohne Thema, ohne konkrete Idee. Meistens hilft mir das und nach ein paar schleppenden Sätzen wird es leichter, etwas zu finden, über das ich schreiben will.
Was liest du gerade?
„kreativ. Die Kunst zu sein“ von Rick Rubin. Das Buch habe ich erst vor kurzem von einem lieben Freund (dem Bibliotheksfreund) zum Geburtstag geschenkt bekommen. Ich bin leider noch nicht sehr weit gekommen, aber bis jetzt finde ich es sehr spannend!
Welches Buch sollte deiner Meinung nach jede:r lesen?
Ich glaube es gibt ganz viele Bücher, die man unbedingt lesen sollte und man hat viel zu wenig Zeit dafür. Zuletzt fand ich das Buch „Was man von hier aus sehen kann“ von Mariana Leky sehr inspirierend.
Was schätzt du besonders an &Radieschen?
Dass ihr auch unbekannten Autor:innen die Möglichkeit gebt, gesehen und gelesen zu werden und die kreativen Themen, die in jeder Zeitschrift behandelt werden. Es ist immer wieder eine Freude, die ganzen Beiträge zu lesen und zu sehen, wie schön diese von &Radieschen in Szene gesetzt werden.
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mehr über die Autorin:
Sabrina Unger wurde 1992 geboren, lebt in Wien und arbeitet als Projektmanagerin in einer Marketingagentur. Seit ihrem sechzehnten Lebensjahr schreibt sie vor allem Kurzgeschichten und gelegentlich auch längere Werke, in denen oft eine melancholische Grundstimmung mitschwingt. Besonders angetan haben es ihr lange, verschachtelte Sätze – auch wenn sie beim Korrigieren manchmal zur Herausforderung werden.

Einen Text von Sabrina Unger findet man in unserer neuen Ausgabe mit dem Titel “biegen & brechen”.