[& Radieschen interviewt:] BIRGIT HAMMER

& RADIES­CHEN-FRA­GE­BO­GEN INTER­VIEW
dies­mal mit: Bir­git Ham­mer


“Ich mag es sehr, wenn mir jemand Gedich­te vor­liest, der das rich­tig gut macht.

Bir­git Ham­mer ist AHS-Leh­re­rin, Thea­ter­päd­ago­gin und Clow­nin.
In unse­rer aktu­el­len Aus­ga­be ist ihre Kurz­ge­schich­te “Dem Him­mel nahe” erschie­nen; am Sonn­tag, 24.9.2023 wird sie bei unse­rer Prä­sen­ta­ti­on im Café Anno lesen.
Für unse­ren Blog hat die Autorin 10 Fra­gen beant­wor­tet – wir bedan­ken uns herz­lich!

Foto: Bir­git Ham­mer
© pri­vat

Wel­che Text­gat­tung bevor­zugst du?
Ich schrei­be am liebs­ten Kurz­ge­schich­ten, kur­ze Erzäh­lun­gen und lyri­sche Pro­sa und lese  ger­ne Roma­ne.
Ich schrei­be auch manch­mal Gedich­te, doch bin ich sel­ten zufrie­den mit dem Ergeb­nis. Ich mag es sehr, wenn mir jemand Gedich­te vor­liest, der das rich­tig gut macht.

Was hat dich zum Schrei­ben bewegt?
Aus­schlag­ge­bend für mein regel­mä­ßi­ges und kon­stan­tes Schrei­ben war ein Kurs mit Mie­ze Medu­sa in Grie­chen­land. Son­ne, Meer und eine wun­der­bar krea­ti­ve Atmo­sphä­re. Da hat­te ich gro­ßen Spaß beim Schrei­ben und an mei­nen Tex­ten, habe mich selbst mit mei­nen Ideen über­rascht. Seit­her besu­che ich Schreib­werk­stät­ten, ver­brin­ge Schreib­zei­ten an schö­nen Orten und ver­fas­se regel­mä­ßig Tex­te.

Gibt es The­men, die dich als Autorin beson­ders inter­es­sie­ren?
Mich inter­es­sie­ren Men­schen mit ihren Beson­der­hei­ten. Ich suche auch nach dem Außer­ge­wöhn­li­chen im All­täg­li­chen.

Gibt es etwas, das dich beim Schrei­ben beson­ders inspi­riert? Woher kom­men dei­ne Ideen?
Vie­le Ideen habe ich beim Lau­fen oder wenn ich Men­schen beob­ach­te. Manch­mal höre ich mit hal­bem Ohr Gesprä­che oder auch nur einen Satz, der mich dann zum Nach­den­ken bringt und wei­ter­führt. Auch Bil­der in Muse­en sind eine gute Inspi­ra­ti­ons­quel­le für mich.

Wo schreibst du am liebs­ten?
Ich schrei­be sehr ger­ne in unse­rem Ess­zim­mer am Tisch, aber auch auf der Wohn­zim­mer­couch mit dem Lap­top auf den Knien. Wich­tig ist, dass ich dabei unge­stört bin und es außer­dem ganz ruhig ist. Nur so gelingt es mir, mei­ne Ideen aufs Papier zu brin­gen und an der Spra­che zu fei­len. 

Zu wel­cher Tages­zeit schreibst du am liebs­ten?
Wenn ich es mir aus­su­chen kann, schrei­be ich am Vor­mit­tag. Da mir aber nur in den Feri­en oder am Wochen­en­de Vor­mit­ta­ge zur Ver­fü­gung ste­hen, schrei­be ich dann, wenn es gera­de passt. Das kann am Nach­mit­tag sein, aber auch abends. 

Was tust du, um eine Schreib­blo­cka­de zu lösen?
Ich habe vor Kur­zem einen mir bis dahin nicht bekann­ten Pod­cast übers Schrei­ben ent­deckt. Den höre ich mir an, tau­che damit akus­tisch ein in Schreib­wel­ten, die mich inspi­rie­ren, moti­vie­ren oder ich hole mir Impul­se in der Schreib­werk­statt. Für mich gilt: Anre­gun­gen suchen, fin­den und wie­der schrei­ben.

Was liest du gera­de?
Ich lese gera­de zwei Bücher par­al­lel. „Ver­puppt“ von Anna Mar­van, deren Gewinner:innentext beim Bach­mann­preis 2022 mir sehr gut gefal­len hat und „Becks letz­ter Som­mer“ von Bene­dict Wells. Von ihm habe ich Kurz­ge­schich­ten beim Auto­fah­ren gehört und war sehr ange­tan. Dann habe ich zu sei­nem Debüt­ro­man gegrif­fen.

Wel­ches Buch soll­te dei­ner Mei­nung nach jede:r lesen?
Wich­ti­ge The­men wer­den von Autor:innen auf unter­schied­lichs­te Wei­se behan­delt. Die Aus­wahl an guten Büchern ist groß. Ich fin­de es sehr schön, die Lek­tü­re selbst zu ent­de­cken und sich dann in den Bann zie­hen zu las­sen. Als Deutsch­leh­re­rin lese ich natür­lich immer wie­der „Bewähr­tes“, doch jede:n spricht etwas ande­res an und ich kann nur das emp­feh­len, was mich begeis­tert. Einer die­ser Roma­ne ist „Offe­ne See“ von Ben­ja­min Myers. Das ist ein wun­der­schö­nes Buch, in dem sich der Autor auch mit dem Schrei­ben beschäf­tigt.

Was schätzt du beson­ders an &Radieschen?
Ich schät­ze &Radieschen als Platt­form für unbe­kann­te Autor:innen, deren Tex­te ich sehr ger­ne lese. Das For­mat gefällt mir und die schö­nen Cover!
Das Bes­te: Ihr geht sehr wert­schät­zend mit den Autor:innen und den Tex­ten um, die euch zuge­sandt wer­den. Dan­ke!  

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mehr über die Autorin:

Bir­git Ham­mer wur­de 1966 in Graz gebo­ren, hat in Wien Ger­ma­nis­tik und Roma­nis­tik stu­diert, ist Thea­ter­päd­ago­gin und Clow­nin. Sie arbei­tet als Leh­re­rin an einer AHS, wo sie neben dem Deutsch­un­ter­richt eine Thea­ter­grup­pe lei­tet und Prä­sen­ta­ti­ons­tech­ni­ken ver­mit­telt. Sie schreibt Kurz­pro­sa, Lyrik und Thea­ter­stü­cke für Kin­der.  Ihr Text „Viel­leicht“ erschien in der Antho­lo­gie „Wort­licht“.

Eine Kurz­ge­schich­te von Bir­git Ham­mer (Titel: „Dem Him­mel nahe“) fin­det man in &Radieschen #67 – Höhen & Tie­fen. Es ist die ers­te Publi­ka­ti­on der Autorin in unse­rer Lite­ra­tur­zeit­schrift.

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