[REZENSION:] Die Dringlichkeit der Dinge von Markus Grundtner

[REZENSION:] Die Dringlichkeit der Dinge von Markus Grundtner

Mar­kus Grundt­ner:
“Die Dring­lich­keit der Din­ge“

Kei­per, März 2022
ISBN: 9783903322554
Sei­ten 250. € 22,00.-
Rezen­si­on: Mar­ga­ri­ta Pun­ti­gam-Kinst­ner

Dia­logreich und amü­sant:
Der Debüt­ro­man von & Radies­chen-Autor Mar­kus Grundt­ner

Der Rechts­an­walts­an­wär­ter Mathi­as Grandt (gera­de hat er sein wich­ti­ges Vor­stel­lungs­ge­spräch in sei­ner Traum­kanz­lei hin­ter sich) und die zehn Jah­re älte­re Klau­dia tref­fen sich vor einem offe­nen Bücher­re­gal. Klau­dia trennt sich von Italo Sve­vos “Zenos Gewis­sen”, Mathi­as greift danach, Klau­dia möch­te das Buch nun doch wie­der zurück, doch juris­tisch gese­hen ist das nicht so ein­fach.
So beginnt die rasan­te Lie­bes­ge­schich­te, die vor allem durch ihre poin­tier­ten Dia­lo­ge zu bestechen weiß. 

Kurz und gut, die bei­den lan­den noch am sel­ben Abend in Klau­di­as Hei­mat­stadt Tri­est. Bald dar­auf geht es dann um nicht weni­ger als die gemein­sa­me Zukunft. Der Zeit­plan Klau­di­as ent­spricht zwar ganz und gar nicht den Vor­stel­lun­gen Mathi­as’, der die 3 Ks – Kanz­lei, Kar­rie­re, Kind  – eigent­lich nach und nach ange­hen woll­te, aber das Leben und vor allem Klau­dia rich­ten sich nicht nach sei­nen Wün­schen.

Grundt­ner spielt mit Kli­schees, wie sie in vie­len Lie­bes­ro­ma­nen bedient wer­den. Da ist ein jun­ger Jurist, der für jede Situa­ti­on einen tro­cke­nen Geset­zes­text bereit­hält. Und dann ist da Klau­dia, bei der selbst Din­ge einen Wohn­ort haben. Klau­dia, die sich nach außen hin feu­rig und spon­tan gibt und Mathi­as lehrt, das Leben zu neh­men, wie es kommt. Und doch ist es Klau­dia, die die Zügel fest in der Hand hält und kei­ne Sei­ten­be­we­gun­gen zulässt. So kommt es, dass Mathi­as nicht ein­mal sei­ne Tas­sen behal­ten darf. Dafür muss er Ita­lie­nisch ler­nen, roman­ti­sche Lie­bes­er­klä­run­gen machen und Auto fah­ren soll er gefäl­ligst auch … 
Ob es tat­säch­lich Lie­be ist, was die bei­den ver­bin­det? Da muss wohl jede:r Leser:in für sich selbst beant­wor­ten.

Mar­kus Grundt­ner, gebo­ren 1985 in Wien, war frü­her Arbeits­recht­ler­auf klei­ner Kanz­lei­büh­ne, mitt­ler­wei­le ist er Jurist in der Wie­ner Staats­oper.
Bis­her hat er in diver­sen Lite­ra­tur­zei­schrif­ten ver­öf­fent­licht, unter ande­rem auch in & Radies­chen. “DIe Dring­lich­keit der Din­ge” ist sein ers­ter Roman.
Mehr zum Autor unter: https://www.markus-grundtner.at

Mar­ga­ri­ta ist seit 2009 bei &Radieschen. Sie ist für den Satz der Zeit­schrift sowie den rei­bungs­lo­sen Ablauf von Ein­sen­de­schuss bis Druck ver­ant­wort­lich – und für die­sen Blog. Bei &Radieschen hat sie ihre Lei­den­schaft fürs Zeit­schrif­ten­ma­chen ent­deckt, wes­we­gen sie seit 2021 auch die Dia­lekt­zeit­schrift “Mor­gen­schte­an” gestal­tet. Wenn sie nicht gera­de vor dem Bild­schirm sitzt, dann liest sie meist. Oder sie schreibt (> margaritakinstner.at).

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