[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“TAG MIT MOTTE“von Mario Hladizc

Von Zeit zu Zeit ist man gut bera­ten, einen Gedicht­band zu lesen, der vor allem unter­hält. Womit ich nicht sagen will, dass Mario Hla­diczs Gedich­te kei­ne Tie­fe haben, kei­ne Tran­szen­denz. Aber es gibt eine signi­fi­kan­te Poin­ten­dich­te, ein nicht uner­heb­li­cher Teil der Texte/Zeilen ist auf­ge­baut wie ein Witz oder eine Iro­nie.

[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“ERDFALL“von Uroš Prah

Bei der Lek­tü­re von Uroš Prahs Gedich­ten kam mir immer wie­der der ita­lie­ni­sche Dich­ter San­dro Pen­na in den Sinn. Natür­lich hinkt die­ser Ver­gleich; es lie­ßen sich mehr Unter­schie­de als Gemein­sam­kei­ten fin­den. Den­noch: auch in Prahs Tex­ten steckt die See­le eines Fla­neurs, eine impres­si­ve Kraft, nebst der häu­fi­gen Ima­gi­na­ti­on kör­per­li­cher Freu­den.

[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“SCHWANKENDE LUPINEN“von Jane Wels

Kön­nen Blu­men per se lite­ra­risch sein? Bei „Schwan­ken­den Lupi­nen“ stellt sich die­se Fra­ge, denkt man an „Die gestun­de­te Zeit“ von Inge­borg Bach­mann. Fin­den wird man aber ganz ande­re Refe­ren­zen, lite­ra­risch, zeit­ge­nös­sisch, vor­wie­gend weib­lich. Das mag nicht immer wich­tig sein für das Ver­ständ­nis des ein­zel­nen Gedichts, gleich­zei­tig lässt es auf einen grö­ße­ren, aber auch per­sön­li­che­ren Kon­text schlie­ßen.

[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit“von Michael Stavarič

In den Text­wel­ten Micha­el Sta­va­ričs kann man umher­wan­deln wie in einem Laby­rinth phan­tas­ti­scher Gär­ten. Humor­voll, anmu­tig und viel­schich­tig schreibt er in die­sem Band über das Ende der Welt und die immer­zu aufs Neue enden­den Mög­lich­kei­ten eines Lebens im durch­schrei­ten der Jah­re.

[REZENSION:] “Feuerzeichen” von Peter Paul Wiplinger

Wiplin­gers Gedich­te spre­chen von der Wut und der Ohn­macht, die wir (fast) alle ver­spü­ren, wenn wir vor den Fern­seh­ge­rä­ten sit­zen. “Feu­er­zei­chen” – das sind kei­ne geschön­ten Wor­te. Die Lyrik Wiplin­gers hat nichts Geküns­tel­tes, im Gegen­teil, manch­mal hat man das Gefühl: Genau so, wie es hier steht, hab ich mir das in dem Moment auch gedacht (als Mariu­pol fiel, als vom Mas­sa­ker in But­scha berich­tet wur­de, als …)  Rezen­si­on: Mar­ga­ri­ta Pun­ti­gam-Kinst­ner

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