Wir brauchen, schrieb Gustav Sjöberg, eine neue Poesie, eine Poesie der blühenden Allmaterie. Jungmaiers Band ist da auf einem guten Weg.
Kategorie: Lyrik
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“Ave Paria“von Veronique Homann
Wenn auch in der edition tagediebin erschienen, ist dieses Buch kein Zeitkiller, eher ein Lückenstiller, ein Tückenfüller. Illustriert wurde der Band von Tine Fetz.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“TAG MIT MOTTE“von Mario Hladizc
Von Zeit zu Zeit ist man gut beraten, einen Gedichtband zu lesen, der vor allem unterhält. Womit ich nicht sagen will, dass Mario Hladiczs Gedichte keine Tiefe haben, keine Transzendenz. Aber es gibt eine signifikante Pointendichte, ein nicht unerheblicher Teil der Texte/Zeilen ist aufgebaut wie ein Witz oder eine Ironie.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“ERDFALL“von Uroš Prah
Bei der Lektüre von Uroš Prahs Gedichten kam mir immer wieder der italienische Dichter Sandro Penna in den Sinn. Natürlich hinkt dieser Vergleich; es ließen sich mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten finden. Dennoch: auch in Prahs Texten steckt die Seele eines Flaneurs, eine impressive Kraft, nebst der häufigen Imagination körperlicher Freuden.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“SCHWANKENDE LUPINEN“von Jane Wels
Können Blumen per se literarisch sein? Bei „Schwankenden Lupinen“ stellt sich diese Frage, denkt man an „Die gestundete Zeit“ von Ingeborg Bachmann. Finden wird man aber ganz andere Referenzen, literarisch, zeitgenössisch, vorwiegend weiblich. Das mag nicht immer wichtig sein für das Verständnis des einzelnen Gedichts, gleichzeitig lässt es auf einen größeren, aber auch persönlicheren Kontext schließen.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“NIEMANDSLIEDER“von Patricia Falkenburg
Wünscht man sich überrascht zu werden, ist das zu viel verlangt. Möchte man einen unkomplizierten Zugang finden zur riesigen Odyssee und in die Stimmen und Stimmungen einiger Protagonist:innen eintauchen, sind die „Niemandslieder“ jedenfalls eine Option.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“günstige intelligenz“von Jörg Piringer
Piringers Buch […] führt vor, warum Jux und Metaphysik, Witz und Warnung nah beieinander liegen und in der Frage nach der KI die Frage nach dem Menschlichen nach wie vor enthalten ist, vielleicht sogar dringlicher denn je.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit“von Michael Stavarič
In den Textwelten Michael Stavaričs kann man umherwandeln wie in einem Labyrinth phantastischer Gärten. Humorvoll, anmutig und vielschichtig schreibt er in diesem Band über das Ende der Welt und die immerzu aufs Neue endenden Möglichkeiten eines Lebens im durchschreiten der Jahre.
[REZENSION:] “Feuerzeichen” von Peter Paul Wiplinger
Wiplingers Gedichte sprechen von der Wut und der Ohnmacht, die wir (fast) alle verspüren, wenn wir vor den Fernsehgeräten sitzen. “Feuerzeichen” – das sind keine geschönten Worte. Die Lyrik Wiplingers hat nichts Gekünsteltes, im Gegenteil, manchmal hat man das Gefühl: Genau so, wie es hier steht, hab ich mir das in dem Moment auch gedacht (als Mariupol fiel, als vom Massaker in Butscha berichtet wurde, als …) Rezension: Margarita Puntigam-Kinstner
[REZENSION:] “Zärtliche Risse” von Astrid Kohlmeier
Die Intensität in der Sprache mal knapp, mal ausufernd, sodass die Unaushaltbarkeit des jeweiligen Zustands unangenehm konkret wird. Rezension: Katharina J. Ferner