Die Gedichte von Astrid Kohlmeier müssen nicht erst analysiert und interpretiert werden, um sie zu verstehen. Im Gegenteil. Kohlmeiers Lyrik fängt ein, was wohl (fast) alle von uns schon einmal gefühlt haben.
Kategorie: Rezensionen
[REZENSION:] “Liebe Jorinde” von Mareike Fallwickl
Als Hörbuch beim Laufen gehört, lässt mich dieser eher kurze Text mit Fragen zurück. …
[REZENSION:] “Glühen” von Theodora Bauer
Ein Sommerbuch, schnell gelesen und doch eindringlich. Lima, eine junge Frau auf der Flucht vor den Komplikationen des modernen Lebens, mietet sich bei der älteren Dame Charona in einem Berghaus ein. Sie denkt dort nicht nur intensiv über Schnitzlers Reigen nach, sondern begegnet auch einem geheimnisvollen jungen Mann, an dem sie ihre Reflexionen über Körperlichkeit und das Schreiben darüber festmachen kann. Sonst passiert nicht viel, aber muss auch nicht.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“Versuch einer Verpuppung” von Isabella Feimer
Verpuppung, da denkt man an die Gleichung Raupe x Kokon = Schmetterling (letzterer: wunderschön, natürlich). Eine Metapher für Entwicklung und (Ver)Wandlung, künstlerische Prozesse, auch Hoffnung und Selbstliebe.
[WIEDERENTDECKT:] “Das magische Tagebuch” von Hannelore Valencak
Hannelore Valencaks „Das magische Tagebuch“ ist zweifellos ein weiteres Kapitel in der Missachtung großer heimischer Autorinnen.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“HAUS OHNE TÜREN” von Andreas Unterweger
Kurzum: ich fand Unterwegers Lyrik dort am stärksten, wo sie sich nicht an etwas dranhängt, sondern wo sie sich an etwas aufhängt; nicht dort wo sie flatterndes Fähnchen oder Banner, sondern wo sie verstricktes, nach Luft ringendes Leben wiedergibt (oder ein Galgenmännchen zeichnet).
[REZENSION:] “Ich heiße Franz” von Veronika Wlasaty
Veronika Wlasaty, die Tochter vom Franz, hat nach seinem Tod 2021 dessen Aufzeichnungen gefunden und mit diesen als Grundlage ein wunderbares Buch gemacht.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“DELFINE VOR VENEDIG” von Erika Kronabitter
Erika Kronabitter schafft es in „Delfine vor Venedig“ Liebe und Aussichten auf eine Stadt miteinander zu einem poetisch-intensiven Stadtbild zu verweben und akustische und bildhafte Poetik zu erschaffen. Nachfühlempfehlung!
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“VERSVERMESSUNG” von Rudolf Kraus
Seine Kurzgedichte haben einen dezenten Charme, eine unspektakuläre Direktheit. In der Regel nehmen sie sich selbst nicht zu ernst, was (fast) immer erfreulich ist. Ein bisschen Beliebigkeit ist auch dabei, aber die kommt ja selten zu kurz.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“ALS VERSPRECHEN DIESER ZEIT” von Raoul Eisele
Liebeleien mit Wuchsformen verführt die Lesenden zum genauen (und erneuten) Betrachten längst vertrauter Mitgeschöpfe, die uns an Wegrändern oder auf dem heimischen Regal begegnen könnten, wenn wir denn einen Dialog mit ihnen wagten.