Liebeleien mit Wuchsformen verführt die Lesenden zum genauen (und erneuten) Betrachten längst vertrauter Mitgeschöpfe, die uns an Wegrändern oder auf dem heimischen Regal begegnen könnten, wenn wir denn einen Dialog mit ihnen wagten.
Kategorie: Rezensionen
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“LIEBELEIEN MIT WUCHSFORMEN” von Sofie Morin
Liebeleien mit Wuchsformen verführt die Lesenden zum genauen (und erneuten) Betrachten längst vertrauter Mitgeschöpfe, die uns an Wegrändern oder auf dem heimischen Regal begegnen könnten, wenn wir denn einen Dialog mit ihnen wagten.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“ES HAT SICH AUSERKLÄRT” von SchwarzRund
SchwarzRund schreibt nicht nur vor dem Hintergrund einer schwarzen Perspektive, sondern auch einer queeren und einer von Menschen mit disabilities. Die Erfahrungen, die dabei zur Sprache kommen, sind die eines Menschen, der jeden Zentimeter Raum in der Gesellschaft einfordern muss, doppelt und dreifach.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“DIE LETZTE FRAU” von Rasha Habbal
Es gibt so Gedichte, die hört/liest man und denkt sich zuerst einfach nur: saustark!
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“LOOP GAROU“von Stefan Schmitzer
Es ist ein ganzes Konzert und am Ende weiß man nicht mehr genau, was am Anfang stand, aber das macht nichts. Wie bei einem Musikstück beginnt man einfach wieder von vorne, und wieder und wieder, bis man gesättigt ist. Oder nur noch ausruft: loop garou. loop. loop.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“DIE FILMSTADT AM RANDE DER KINDHEIT“von Katharina Ingrid Goedler
Man (oder zumindest ich) unterschätzt zunächst den Ton der Texte, der sanft und glatt anmutet, aber schnell seine Widerhaken und Emotionsspitzen entblößt, wenn man sich mehr mit den Gedichten auseinandersetzt.
[EMPEHLUNG:] “WEISSNET 2023”
Beim Lesen der Texte in “WeissNet 2.3«, der Anthologie der IG Feministische Autorinnen, habe ich zweierlei an mir festgestellt. Erstens: Ich habe beim Lesen heftig mit dem Kopf genickt und einen Knoten im Magen gespürt. Zweitens: Ich habe beim Lesen heftig den Kopf geschüttelt und einen Knoten im Magen gespürt.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“IM DARKNET SIND ALLE KATZEN MIAU” von Jopa Jotakin
Jopa Jotakin ist ein herrlich verspielt-düsterer, widerspenstig-anschmiegsamer Gedichtband gelungen – im Prinzip also die Buchstaben gewordenene, auf Serifenpfoten schreitende Verkörperung eines Katzenwesens. Und das ist kein Catcalling (the kettle black).
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“GESANG EINES WOMÖGLICH AUSGESTORBENEN WESENS” von Marianne Jungmaier
Wir brauchen, schrieb Gustav Sjöberg, eine neue Poesie, eine Poesie der blühenden Allmaterie. Jungmaiers Band ist da auf einem guten Weg.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“Ave Paria“von Veronique Homann
Wenn auch in der edition tagediebin erschienen, ist dieses Buch kein Zeitkiller, eher ein Lückenstiller, ein Tückenfüller. Illustriert wurde der Band von Tine Fetz.