[LYRIK:]“Versuch einer Verpuppung” von Isabella Feimer

Ver­pup­pung, da denkt man an die Glei­chung Rau­pe x Kokon = Schmet­ter­ling (letz­te­rer: wun­der­schön, natür­lich). Eine Meta­pher für Ent­wick­lung und (Ver)Wandlung, künst­le­ri­sche Pro­zes­se, auch Hoff­nung und Selbst­lie­be. Die­se Meta­pher bürs­tet Isa­bel­la Fei­mer nun in ihrem neus­ten Lyrik­band ein biss­chen gegen den Strich. Denn dar­in geht es weni­ger um Ent­wick­lung und mehr um Still­stand, weni­ger um Ent­fal­tung und mehr um Ver­ar­bei­tung.

[LYRIKEMPFEHLUNG:]“HAUS OHNE TÜREN” von Andreas Unterweger

Kurz­um: ich fand Unter­we­gers Lyrik dort am stärks­ten, wo sie sich nicht an etwas dran­hängt, son­dern wo sie sich an etwas auf­hängt; nicht dort wo sie flat­tern­des Fähn­chen oder Ban­ner, son­dern wo sie ver­strick­tes, nach Luft rin­gen­des Leben wie­der­gibt (oder ein Gal­gen­männ­chen zeich­net).

[LYRIKEMPFEHLUNG:]“VERSVERMESSUNG” von Rudolf Kraus

Sei­ne Kurz­ge­dich­te haben einen dezen­ten Charme, eine unspek­ta­ku­lä­re Direkt­heit. In der Regel neh­men sie sich selbst nicht zu ernst, was (fast) immer erfreu­lich ist. Ein biss­chen Belie­big­keit ist auch dabei, aber die kommt ja sel­ten zu kurz.

[LYRIKEMPFEHLUNG:]“ES HAT SICH AUSERKLÄRT” von SchwarzRund

Schwarz­Rund schreibt nicht nur vor dem Hin­ter­grund einer schwar­zen Per­spek­ti­ve, son­dern auch einer quee­ren und einer von Men­schen mit disa­bi­li­ties. Die Erfah­run­gen, die dabei zur Spra­che kom­men, sind die eines Men­schen, der jeden Zen­ti­me­ter Raum in der Gesell­schaft ein­for­dern muss, dop­pelt und drei­fach.

[LYRIKEMPFEHLUNG:]“LOOP GAROU“von Stefan Schmitzer

Es ist ein gan­zes Kon­zert und am Ende weiß man nicht mehr genau, was am Anfang stand, aber das macht nichts. Wie bei einem Musik­stück beginnt man ein­fach wie­der von vor­ne, und wie­der und wie­der, bis man gesät­tigt ist. Oder nur noch aus­ruft: loop garou. loop. loop.

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