Kurzum: ich fand Unterwegers Lyrik dort am stärksten, wo sie sich nicht an etwas dranhängt, sondern wo sie sich an etwas aufhängt; nicht dort wo sie flatterndes Fähnchen oder Banner, sondern wo sie verstricktes, nach Luft ringendes Leben wiedergibt (oder ein Galgenmännchen zeichnet).
Kategorie: Lyrik
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“DELFINE VOR VENEDIG” von Erika Kronawitter #2
Erika Kronabitter schafft es in „Delfine vor Venedig“ Liebe und Aussichten auf eine Stadt miteinander zu einem poetisch-intensiven Stadtbild zu verweben und akustische und bildhafte Poetik zu erschaffen. Nachfühlempfehlung!
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“VERSVERMESSUNG” von Rudolf Kraus
Seine Kurzgedichte haben einen dezenten Charme, eine unspektakuläre Direktheit. In der Regel nehmen sie sich selbst nicht zu ernst, was (fast) immer erfreulich ist. Ein bisschen Beliebigkeit ist auch dabei, aber die kommt ja selten zu kurz.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“ALS VERSPRECHEN DIESER ZEIT” von Raoul Eisele
Liebeleien mit Wuchsformen verführt die Lesenden zum genauen (und erneuten) Betrachten längst vertrauter Mitgeschöpfe, die uns an Wegrändern oder auf dem heimischen Regal begegnen könnten, wenn wir denn einen Dialog mit ihnen wagten.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“LIEBELEIEN MIT WUCHSFORMEN” von Sofie Morin
Liebeleien mit Wuchsformen verführt die Lesenden zum genauen (und erneuten) Betrachten längst vertrauter Mitgeschöpfe, die uns an Wegrändern oder auf dem heimischen Regal begegnen könnten, wenn wir denn einen Dialog mit ihnen wagten.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“ES HAT SICH AUSERKLÄRT” von SchwarzRund
SchwarzRund schreibt nicht nur vor dem Hintergrund einer schwarzen Perspektive, sondern auch einer queeren und einer von Menschen mit disabilities. Die Erfahrungen, die dabei zur Sprache kommen, sind die eines Menschen, der jeden Zentimeter Raum in der Gesellschaft einfordern muss, doppelt und dreifach.
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“DIE LETZTE FRAU” von Rasha Habbal
Es gibt so Gedichte, die hört/liest man und denkt sich zuerst einfach nur: saustark!
[LYRIKEMPFEHLUNG:]“LOOP GAROU“von Stefan Schmitzer
Es ist ein ganzes Konzert und am Ende weiß man nicht mehr genau, was am Anfang stand, aber das macht nichts. Wie bei einem Musikstück beginnt man einfach wieder von vorne, und wieder und wieder, bis man gesättigt ist. Oder nur noch ausruft: loop garou. loop. loop.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“DIE FILMSTADT AM RANDE DER KINDHEIT“von Katharina Ingrid Goedler
Man (oder zumindest ich) unterschätzt zunächst den Ton der Texte, der sanft und glatt anmutet, aber schnell seine Widerhaken und Emotionsspitzen entblößt, wenn man sich mehr mit den Gedichten auseinandersetzt.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“IM DARKNET SIND ALLE KATZEN MIAU” von Jopa Jotakin
Jopa Jotakin ist ein herrlich verspielt-düsterer, widerspenstig-anschmiegsamer Gedichtband gelungen – im Prinzip also die Buchstaben gewordenene, auf Serifenpfoten schreitende Verkörperung eines Katzenwesens. Und das ist kein Catcalling (the kettle black).