“Ideen klaube ich eigentlich überall im Alltag auf. Ein zufällig gehörter Halbsatz hier, ein ausgefallenes Graffiti dort und mit etwas Glück sprießt schon eine kleine oder große Geschichte.”
Autor: & Radieschen
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“IM DARKNET SIND ALLE KATZEN MIAU” von Jopa Jotakin
Jopa Jotakin ist ein herrlich verspielt-düsterer, widerspenstig-anschmiegsamer Gedichtband gelungen – im Prinzip also die Buchstaben gewordenene, auf Serifenpfoten schreitende Verkörperung eines Katzenwesens. Und das ist kein Catcalling (the kettle black).
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“GESANG EINES WOMÖGLICH AUSGESTORBENEN WESENS” von Marianne Jungmaier
Wir brauchen, schrieb Gustav Sjöberg, eine neue Poesie, eine Poesie der blühenden Allmaterie. Jungmaiers Band ist da auf einem guten Weg.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“Ave Paria“von Veronique Homann
Wenn auch in der edition tagediebin erschienen, ist dieses Buch kein Zeitkiller, eher ein Lückenstiller, ein Tückenfüller. Illustriert wurde der Band von Tine Fetz.
[& Radieschen interviewt:] STEPHAN KAIBLINGER
“Ideen klaube ich eigentlich überall im Alltag auf. Ein zufällig gehörter Halbsatz hier, ein ausgefallenes Graffiti dort und mit etwas Glück sprießt schon eine kleine oder große Geschichte.”
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“TAG MIT MOTTE“von Mario Hladizc
Von Zeit zu Zeit ist man gut beraten, einen Gedichtband zu lesen, der vor allem unterhält. Womit ich nicht sagen will, dass Mario Hladiczs Gedichte keine Tiefe haben, keine Transzendenz. Aber es gibt eine signifikante Pointendichte, ein nicht unerheblicher Teil der Texte/Zeilen ist aufgebaut wie ein Witz oder eine Ironie.
[Ausgabe #71:] – Glitzer & Schnitzer
mit literarischen Beiträgen von:
Alexander Diener, Nancy Ehrlich, Elisabeth Hafner, Birgit Hammer, Eva Lucia Herrmann, Stephan Kaiblinger, Ella Marouche, Marie Nina Müller, Mila Münchow, Daniel Mylow, Hannah Oppolzer, Sigune Schnabel, Anna Schuster, Heidrun Schwinger und Detlef Seydel
zur Vorschau und Bestellung
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“ERDFALL“von Uroš Prah
Bei der Lektüre von Uroš Prahs Gedichten kam mir immer wieder der italienische Dichter Sandro Penna in den Sinn. Natürlich hinkt dieser Vergleich; es ließen sich mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten finden. Dennoch: auch in Prahs Texten steckt die Seele eines Flaneurs, eine impressive Kraft, nebst der häufigen Imagination körperlicher Freuden.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“SCHWANKENDE LUPINEN“von Jane Wels
Können Blumen per se literarisch sein? Bei „Schwankenden Lupinen“ stellt sich diese Frage, denkt man an „Die gestundete Zeit“ von Ingeborg Bachmann. Finden wird man aber ganz andere Referenzen, literarisch, zeitgenössisch, vorwiegend weiblich. Das mag nicht immer wichtig sein für das Verständnis des einzelnen Gedichts, gleichzeitig lässt es auf einen größeren, aber auch persönlicheren Kontext schließen.
[LYRIKEMPFEHLUNG DER WOCHE:]“NIEMANDSLIEDER“von Patricia Falkenburg
Wünscht man sich überrascht zu werden, ist das zu viel verlangt. Möchte man einen unkomplizierten Zugang finden zur riesigen Odyssee und in die Stimmen und Stimmungen einiger Protagonist:innen eintauchen, sind die „Niemandslieder“ jedenfalls eine Option.