[REZENSION:] “Der Hausmann” von Wlada Kolosowa

Kolo­so­wa greift The­men auf, die aktu­el­ler nicht sein könn­ten. Dass sie es zusätz­lich ver­steht, mit den Text­gat­tun­gen gran­di­os zu spie­len und alles per­fekt inein­an­der zu col­la­gie­ren (sogar eine Gra­phic Novel gibt es zwi­schen den Sei­ten zu lesen), macht ihren neu­en Roman zu einem wun­der­bar sprit­zi­gen,

[REZENSION:] “Erbgut” von Bettina Scheiflinger

Mit gro­ßer sprach­li­cher Fein­heit erzählt Scheif­lin­ger vom Leben meh­re­rer Gene­ra­tio­nen, von Familiengeschichte(n), von den ver­schie­de­nen Bedeu­tun­gen von Ver­ant­wor­tung in den jewei­li­gen Gefü­gen, vom Abna­beln und Zuein­an­der­fin­den und auch vom Wei­ter­wir­ken des Zwei­ten Welt­kriegs in inner­fa­mi­liä­rer Gewalt und im Schwei­gen.

[REZENSION:] Ein Giro in Triest von Christian Klinger

In die­sem dra­ma­tur­gisch äußerst geschickt gestrick­tem Kri­mi, an des­sen Anfang der angeb­li­che Selbst­mord eines Sol­da­ten steht, geht es um weit mehr als “nur” eine Mord­er­mitt­lung, Lam­precht ver­wi­ckelt sich in sei­nem Bestre­ben, für Ruhe und Ord­nung zu sor­gen und vor allem den Frie­den zu sichern, immer tie­fer in die Gescheh­nis­se und ris­kiert dabei mehr­mals sein eige­nes Leben.

[REZENSION:] Die Dringlichkeit der Dinge von Markus Grundtner

Grundt­ner spielt mit Kli­schees, wie sie in vie­len Lie­bes­ro­ma­nen bedient wer­den. Da ist ein jun­ger Jurist, der für jede Situa­ti­on einen tro­cke­nen Geset­zes­text bereit­hält. Und dann ist da Klau­dia, bei der selbst Din­ge einen Wohn­ort haben. Klau­dia, die sich nach außen hin feu­rig und spon­tan gibt und Mathi­as lehrt, das Leben zu neh­men, wie es kommt.

[REZENSION:] Zebra im Krieg von Vladimir Vertlib

Ein rasan­ter Irr­gang durch eine Stadt, in der plötz­lich wahr wird, was sich man­che im Netz wün­schen. (Men­schen, die in Bio­ton­nen ent­sorgt, jüdi­sche Nach­barn, die abge­führt, Urtei­le, die über Votings per Whats­App & Co gefällt wer­den …) 

[REZENSION:] Die Eistaucher von Kaśka Bryla

Kaś­ka Bry­la ver­webt ihre Hand­lungs­strän­ge so geschickt, dass die über lan­ge Stre­cken sehr zar­te, behut­sa­me Erzäh­lung gleich­zei­tig unge­mein span­nend ist. Man will wis­sen, wie es mit den Jugend­li­chen wei­ter­geht. Man will wis­sen, was aus Iga und der Fell­baum wird. Und was die­ser Frem­de weiß. Und ob Ras sei­nen Müll­hau­fen jemals wie­der los wird … Und was es mit den Tie­ren auf sich hat.

[REZENSION:] Luftpolster von Lena-Marie Biertimpel

Die ein­dring­li­che Spra­che bringt Situa­tio­nen und Gefüh­le schmerz­haft auf den Punkt. Die Struk­tur des Kli­nik­all­tags bringt auch lang­sam wie­der Struk­tur in das Leben der Prot­ago­nis­tin. Es ist ein zeit­ge­mä­ßer Roman, der sich wert­frei und kli­schee­los mit Selbst­ver­let­zung aus­ein­an­der­setzt. Rezen­si­on: Kathe­ri­na Bra­schel

[REZENSION:] Es ist schon fast halb zwölf von Zdenka Becker

„Es ist schon fast halb zwölf“ ist eine unglaub­lich schö­ne, zar­te und zugleich erschüt­tern­de Geschich­te eines jun­gen Ehe­paa­res, das von­ein­an­der getrennt leben muss, weil die Zei­ten es nicht anders zulas­sen. Eine Geschich­te zwei­er Men­schen, die bei­de eine Schuld in sich tra­gen. Eine Schuld, die sie ihr gan­zes Leben lang belas­tet und über die sie mit­ein­an­der nie gespro­chen haben – aus Angst, ein­an­der zuviel zuzu­mu­ten. Rezen­si­on: Mar­ga­ri­ta Pun­ti­gam-Kinst­ner

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