Hart wie Kruppstahl war die Kriegsgeneration. „Das musst du aushalten“, hieß es, wenn jemand zu zerbrechen drohte. Über Kriegstraumata wurde nicht gesprochen, neigte jemand zu Gewalt, hieß es bloß, der oder die habe eben viel durchgemacht. Männer schlugen ihre Frauen, Lehrer*innen brüllten herum oder wurden handgreiflich. Eingeschritten hat niemand. Wie es Frauen in der Ehe ging, wollte in den Jahrzehnten nach dem Krieg niemand wissen. Soff der Mann, schafften die Frauen es in den Augen der anderen bloß nicht, ihn vom Trinken abzuhalten. Ging der Mann fremd, unterstellte man der Frau, frigide zu sein. Schlug der Mann zu, hieß es: Hättest dir so einen eben nicht ausgesucht. Rezension: Margarita Puntigam-Kinstner
Autor: & Radieschen
[REZENSION:] “Einzeller” von Gertraud Klemm
Gebeutelt vom Leben, ökonomisch ohne Boden unter den Füßen, versuchen die Protagonistinnen eine feministische Frauen-WG zusammenzuhalten. In dem Fall – gelungen … Wenn es nur nicht ganz so schmerzhaft zu lesen wäre. Rezension: Katrin Oberhofer
[REZENSION:] “Zärtliche Risse” von Astrid Kohlmeier
Die Intensität in der Sprache mal knapp, mal ausufernd, sodass die Unaushaltbarkeit des jeweiligen Zustands unangenehm konkret wird. Rezension: Katharina J. Ferner
[REZENSION:] “Hallo Everybody” von Puneh Ansari
Die zweite Sammlung an Kurztexten von Puneh Ansari oszilliert zwischen Internet-Philosophie und Poesie. Rezension: Katrin Oberhofer
[REZENSION:] “Arson” von Laura Freudenthaler
Arson von Laura Freudenthaler ist ein fein gearbeiteter Text, der um die Frage des Einflusses des Individuums angesichts einer außer Kontrolle geratenen Welt kreist.
[REZENSION:] “handverlesen” von Franziska Winkler (Hg*in)
Ein enorm wichtiger Band, der völlig zu Unrecht bislang wenig Aufmerksamkeit erhalten hat. Rezension: Katherina Braschel
[REZENSION:] “Das Rotzmensch” von Ilse Krüger
Wer ein kluges, persönliches Zeitzeugnis über das Leben in in der Nachkriegszeit lesen möchte, dem sei “Das Rotzmensch” von Ilse Krüger wärmstens ans Herz gelegt. Rezension: Margarita Puntigam-Kinstner
[REZENSION:] “Mama” von Jessica Lind
Magisch, gruselig, packend – dieses Buch konnte ich nicht aus der Hand legen.
[Ausgabe #68:] – LIST & TÜCKE
Mit literarischen Beiträgen von: Nora Beiteke, Ulrich Borchers, Claudia Dvoracek-Iby, Esther Fengkohl, Eugen Fuchs, Patrick Gsell, Birgit Hammer, Andreas Hufschmidt, Stephan Kaiblinger, Andrea Graf-Marschallek, Christiane Richter, Michael Stein, Sophie Vizthum, Harald Vogl, Vera Zischke sowie zahlreichen Illustrationen.
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[REZENSION:] “Weil da war etwas im Wasser” von Luca Kieser
„Weil da war etwas im Wasser“ hat mich schon auf den ersten Blick angesprochen, finde ich ja Tiefseekreaturen prinzipiell interessant. Der Inhalt nimmt dann auch gleich Fahrt auf: Zuerst begegnet man der Tiefsee-Kalmarin Architheutis dux, deren zehn Tentakel als Sinnbilder für die einzelnen Erzählstränge fungieren.